Samstag, 24. Dezember 2011

This song seems to be endless...

Immer wenn ich dieses Lied höre, sehe ich dich, wie du dasitzt. Die Augen geschlossen und leise für dich mitsingst. Deine Lippen formen die Worte, die du schon tausende Male hörtest, jedes Mal haben sie dich berührt und einen undurchsichtigen Vorhang über dein Leben gelegt.

Natürlich kennst du jede einzelne Zeile, jeden Atemzug des Sängers während er über das singt, was dir doch so bekannt vorkommt.
Er könnte genau so gut aus deinem Tagebuch vorlesen, es würde genau so klingen, denn er redet von Höhen und Tiefen, in denen er schwebte, doch letztendlich hinabfiel.

Dein ganzer Körper wird durch die Schwingungen aus den Boxen angeregt und beginnt sich zu bewegen. Nur deine Augen nicht, sie bleiben die ganze Zeit geschlossen, denn würest du sie öffnen, verließest du deine Phantasiewelt und kämst zurück in unsere.

Ich beobachte dich und versuche mir vorzustellen, was du gerade siehst, was du denkst – was du in diesem Moment fühlst. Doch ich sage nichts, möchte dich nicht gewaltsam aus deinen Gefühlen reissen und lasse dich einfach gehen.

Nach dem letzten Vers bleiben deine Lippen geöffnet, du atmest schwer, als wärst du Meilen gerannt. Du beisst dir leicht auf die Lippe, nachdem die letzte Note erklingt, öffnest die Augen und siehst mich an

Keiner von uns sagt etwas, wir sehen uns einfach nur an.

Dann siehst weg und lächelst beschämt. Doch du musst dich nicht für deine Gefühle schämen!
Ich sage nichts, doch nicht weil ich dich bloßstellen, sondern diesen einen Moment nicht zerstören möchte.

Ich stehe auf; du denkst, dass ich gehe. Aber ich verlasse dich nicht und werde erst gehen, wenn du das von mir verlangst.
Ich streiche die Haare aus deinem Gesicht, lege es in meine Häde und küsse dich.

Dann beginnt das nächste Lied...

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