Donnerstag, 28. April 2011

Forever Young...

Niemand bleibt für immer jung. An den meisten Menschen zieht das Leben nur so vorbei und eines Tages wachen sie auf und müssen einsehen, die Kalenderblätter liegen verstreut auf dem Fußboden, der eigene Körper fühlt sich nicht mehr so fitt wie früher an und das Spiegelbild zeigt schon lange nicht mehr das, was man sehen möchte, sondern die Umrisse einer Person, die sie gezwungenermaßen geworden sind.

Das Rad der Zeit kann man zwar nicht anhalten, aber das heißt nicht, dass man sich nun in tiefe Depression und Hilflosigkeit mit einem Kopfsprung stürzen soll. So gesehen habe ich nichts am Altern auszusetzen, man wird reifer und erfahrener! Allein die Frage, ob ich meine eigene Jugend genossen und vollkommen ausgeschöpft habe, lässt mich nachdenklich und melancholisch stimmen. Wie macht man das Beste aus seinen ersten 18,19,20 Lebensjahren? Dieser Abschnitt des Buches, das den Titel "Leben" trägt, wird zu einem großen Teil von uns selbst geschrieben. Natürlich trägt es nebenbei noch die Handschrift des Zufalls, da in unserer Jugend die Grundsteine unseres Lebens von anderen Menschen gelegt werden.

Wo wachsen wir auf? In was für einem Freundeskreis leben wir? Wie sehr beinflussen uns unsere Eltern und Verwandten?

All das liegt vorerst nicht in unseren Händen, und wenn doch, dann sind wir meistens noch nicht reif genug, um uns darum kümmern zu wollen. Was uns nebenbei an Interessen, Hobbys, Gedankenanstöße vor die Füße geworfen wird, heben wir auf, schauen es uns genauer an und entscheiden dann, ob wir es wieder hinter uns werfen und liegen lassen oder behalten. Damit bauen wir unser Fundament für die Persönlichkeit, die wir später als "Erwachsene" haben werden. Entweder wir bleiben unsere jugendlichen Einstellung treu, oder wenden uns auf einmal ab, kehren ihr den Rücken zu und verändern uns komplett. Doch selbst wenn wir das tun, wurden wir von ihr beeinflusst und Interessen, Hobbys und angeeignete Fähigkeiten bleiben uns für den Rest unseres Lebens.


Doch, was habe ich mir persönlich angeeignet? Ich habe in meiner Jugend bisher immer nur Hobbys und Interessen für kurze Zeit angeeignet und kurz darauf der Zweifel wegen wieder fallen gelassen. Von einer Angst beinflusst - nein noch mehr - gesteuert zu werden, war ein eigenartiges und zugleich ein Gefühl von Hilflosigkeit.

"Das wird dir auf längere Zeit hin nichts bringen" - "Du bist dafür doch zu schwach/zu unsportlich/ zu untalentiert" - "Du wirst einen Fehler machen, irgendwann, und dann werden dich die anderen, die das schon besser können, amüsiert anschauen"

Die Uhr tickt und tickt, immer im gleichen Takt, niemals ohne Stillstand oder Pause. Doch sie tickt für mich gerade einmal für fast 19 Jahren, das heißt zwar, dass ich die letzten Jahre bloß in einer grauen Zwischenebene in meinem eigenen kleinen Kokon gelebt habe, aber NICHT, dass es zu spät ist, neu anzufangen und mit dem eigenen Leben zu beginnen!

Ob das Bloggen darüber helfen wird, weiß ich nicht. Nicht einmal, ob es jemand lesen wird oder ich möchte, dass es jemand wird. Aber selbst wenn dieser Blog nur für mich persönlich ist, gibt es mir ein gutes Gefühl, ein Möglichkeit zu haben, darüber zu schreiben.

Und wenn ich hin und wieder zurückblätter, alte Gedanken nocheinmal lese, reicht mir das schon als Grund, diesen Blog zu beginnen! :)



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